Akupunktur für Pferde

Was kann eigentlich Akupunktur für Pferde? Wie gehört es zur TCM? Wie wird es angewendet und wann darf es überhaupt genutzt werden? All diesen Fragen sind wir in einem Interview mit der Pferdetherapeutin und Mitgründerin dieses Blogs Mareike Heil nachgegangen. Akupunktur für Pferde stelle damals in ihrer Praxis ihr Hauptaugenmerk dar. Hier gibt sie dir einen tiefen Einblick in die Weltansicht der TCM und beantwortet diverse Fragen zur Akupunktur.

Wie gehören TCM und Akupunktur zusammen?

Hallo Mareike,

du hast deinen Weg als Pferdetherapeutin mit einer Ausbildung in der Akupunktur für Pferde und Kleintiere begonnen und mit einem Tierheilpraktiker im Bereich Pferd weitergemacht. Heute bist du zwar nicht mehr aktiv als Pferdetherapeutin unterwegs, dafür gestalten wir gemeinsam diesen Blog. Aber was ist für dich so besonders an der TCM / Akupunktur?

Hallo Maria, als ich die Ausbildung begonnen habe, hatte ich da am Anfang überhaupt keine Idee von, was TCM überhaupt macht oder wie man Akupunktur am Pferd anwendet. Als dann nach und nach die ersten Skripte kamen (es war ein Fernstudium mit Praxisanteil) wurde mir immer mehr die Komplexität und komplett andere Sichtweise dieser Behandlungs- oder auch Lebensform bewusst. Als ich dann begann die Akupunktur beim Pferd selbst anzuwenden, war ich einfach nur begeistert (und bin es immer noch) von ihrer fantastischen Wirkweise.

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) im Detail

TCM ist die Traditionelle Chinesische Medizin. Da kommt bei den meisten das Bild auf, man steckt eine Nadel ins Pferd oder in den Menschen und dann kann es auf wundersame Weise wieder laufen oder es hustet nicht mehr. Aber was genau umfasst TCM denn alles?

Da muss ich etwas ausholen, fürchte ich. Wie der Name schon sagt, kommt die Traditionelle Chinesische Medizin aus China bzw. dem asiatischen Raum und wird dort seit Tausenden von Jahren erfolgreich angewendet. Man kann die TCM als das große Ganze betrachten, zu welcher eine ganz eigene Weltanschauung, ein ganz eigenes Verständnis von Gesundheit und verschiedene Behandlungsmethoden gehören. Zu den Behandlungsmethoden am Menschen zählen die Akupunktur, die Moxibustion (Behandlung der Akupunkturpunkte mit Hitze), Bewegungspraktiken wie Tai Chi oder Qigong, Massagetechniken wie Tuina oder Shiatsu, sowie die Phytotherapie (= Pflanzenheilkunde) und Ernährungslehre. Es gehört also im eigentlichen Sinne deutlich mehr dazu, als nur mit Nadeln zu hantieren.

Beim Pferd ist das etwas anders. Hier wird meist nur die Akupunktur gelehrt, ab und zu auch die Moxibustion und die Phytotherapie, wobei bei der traditionell chinesischen Phytotherapie das Problem ist, dass einige Drogen (das Fachwort für Einzelsubstanzen) in Europa nicht erlaubt sind und manche möchte man auch nicht wirklich benutzen (wie zum Beispiel Tigerkrallen und so…). Da gibts schon echt schräge Sachen. Dafür haben wir aber auch eine sehr gute traditionelle europäische Phytotherapie, welche genauso gut eingesetzt werden kann. Soweit ich weiß, kann man inzwischen auch Shiatsu am Pferd lernen. Eine Therapeutin die mit mir damals zusammen die Ausbildung gemacht hat, macht auch Shiatsu am Pferd, sie kommt allerdings aus der Schweiz.

Wie wird ein Pferd traditionell behandelt?

Sehr spannend, das klingt nach einem allumfassenden Konzept aus Bewegung, Ernährung und Therapie. So wie ich es mir persönlich hier auch wünschen würde. Gibt es denn Unterschiede zwischen der TCM hier vor Ort und in China?

Bei uns gibt es für Pferde (wie das beim Menschen angegangen wird, weiß ich leider nicht genau) verschiedene Grundansätze in der Behandlung. Einige Therapeut:innen gehen traditionell chinesisch vor, das heißt, dass zunächst alle Informationen aus der Anamnese in die chinesische Denkweise umgewandelt werden. Aus der chinesischen Sicht, ist ein Zustand von Gesundheit nur dann erreicht, wenn Yin und Yang in vollkommener Harmonie und absoluter Balance zueinander stehen. Faktisch ist das somit nicht möglich, dennoch ist das Ziel, genau dorthin zu streben. Außerdem geht es nicht, wie wir das aus unserer westlichen Sicht machen, um das Behandeln von Symptomen oder Krankheiten, sondern all diesen Problemen vorzubeugen. Eben mit einer ausbalancierten Ernährung, ausgeglichenen Bewegungspraktiken, Massagetechniken und eben der Akupunktur und Phytotherapie. Alles ist auf Prävention ausgelegt und falls doch einmal etwas aus dem Gleichgewicht gerät, kann man es mit den gleichen Methoden wieder in Einklang bringen.

Prävention ist Alles!

Ganz getreu dem Motto: Prävention statt Rehabilitation. Das spricht mich persönlich sehr an und versuche ich selbst den Patient:innen immer mit auf dem Weg zugeben: nicht erst anzufangen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Bei TCM muss ich persönlich immer noch an Ying und Yang und Qi denken, alles muss im Fluss bleiben. Was hat es damit auf sich? 

Die TCM denkt nicht nur an Yin und Yang, sondern arbeitet mit einer ganz eigenen Weltanschauung. Sie lebt von einem sehr komplexen Verständnis, welches auf ein absolutes ineinandergreifen diverser Lebensbereiche und der Natur als Äußeres beruht. So gibt es zum Beispiel die einzelnen Organe, welche in die Wandlungsphasen / Funktionskreisen Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz aufgeteilt sind – vielleicht hat man schon mal diesen Kreis mit den Wandlungsphasen gesehen. In unserer westlichen Welt wurden dafür einfach die Bezeichnungen der echten Organe übernommen, wie zum Beispiel Lunge, Dickdarm, Herz, Dünndarm, Leber, Gallenblase, Niere, Blase etc.

Das Verständnis dieser Organe ist allerdings komplett anders, als das unsere, denn es stammt aus einer Zeit, in der man noch niemanden aufgeschnitten hat, um zu schauen, was denn so im Körper los ist. Es musste also alles durch Beobachtungen erschlossen werden. Somit sind die “Organe” keine festen Gewebe, sondern abstrakter und viel weitreichender gedacht. Letztendlich kommt dann noch das Qi und das Xue hinzu, welche im Körper zirkulieren. Qi ist die Energie, welche vorhanden ist, aufgenommen und verbraucht wird. Xue sind die Säfte / das Blut, welches den Körper im Gang hält und das Wei-Qi ist das “Immunsystem”, die Abwehr vor äußeren Einflüssen. So habe ich es zumindest gelernt.

Akupunktur für Pferde – Beispiel Husten

Das ist ein wenig so, als wenn man ein komplett eigenes Wörterbuch für die Begrifflichkeiten braucht und trotzdem noch nicht alles greifbar ist. Wenn nun ein Problem vorliegt, wie z. B. das Pferd einen einfachen Husten hat. Wo liegt dann in der chinesischen Medizin die Ursache oder die Lösung dafür? 

Ganz genau so ist es auch. Wenn man bedenkt, dass die Ausbildung im Menschenbereich bis zu 10 Jahre dauern kann, bekommt man vielleicht einen Eindruck wie tiefgreifend das alles ist. Ich verstehe manche Zusammenhänge auch heute noch nicht richtig.

Nun aber zum Husten beim Pferd: Nutzt man die traditionelle Herangehensweise kann ein Husten beim Pferd aus chinesischer Sicht verschiedene Ursachen haben. Zunächst ist es ein Problem der “Organe” Lunge oder Niere, somit also der Wandlungsphasen Metall oder Wasser, welche zu den Jahreszeiten Herbst und Winter gehören, hier also zwar stärker arbeiten, aber auch anfälliger sind. Husten kann aufsteigendes Qi der Lunge sein (welches normalerweise von ihr hinabtransportiert wird) oder der Niere (welche das Qi der Lunge normalerweise aufnimmt). Husten kann durch Kälte oder Feuchtigkeit geprägt sein, durch zu viel Yin (Ruhe, Passivität, etc.) oder ein schwaches Yang. Er kann durch Trauer (Emotion Metall) oder Angst (Emotion Wasser) hervorgerufen werden. Gleichzeitig beeinflussen (kontrollieren oder fördern) sich die Funktionskreise untereinander und können so Imbalancen hervorrufen. All das muss bedacht werden, bevor eine Behandlung geschieht. Es gibt aber auch noch westlichere Ansätze.

Der westlicher Ansatz in der TCM / Akupunktur beim Pferd

Das klingt deutlich komplexer, als bei uns zu sagen: ich habe die Klimaanlage im Sommer einfach zu stark aufgedreht und jetzt nehme ich ein bisschen Hustensaft. Wie würde denn so ein westlicherer Ansatz aussehen?

Der westliche Ansatz, welcher viel häufiger und meist von Tierärzt:innen in der TCVM, also Traditionelle Chinesische Veterinär Medizin, praktiziert wird (und im Übrigen genauso seine Daseinsberechtigung hat, da er ebenso gut funktioniert, nur halt anders ist), ist klassisch westlich geprägt und wird meist nur mit der Akupunktur angewendet.

Inzwischen hat man eigentlich allen Akupunkturpunkten bestimmten Wirkweisen zugeschrieben – bei Schmerzen, bei Husten, bei Lahmheit, bei Rückenschmerzen usw. Hat man nun die Symptome eines Hustens, werden genau diese durch die Akupunktur beim Pferd behandelt. Was dabei leider zu kurz kommt – wie eigentlich bei allen westlichen Behandlungsformen – ist der ganzheitliche Ansatz. Es werden keine weiteren Umstände beleuchtet, nicht auf mögliche Emotionen eingegangen. Es ist schlicht Husten. Husten ist aber nunmal nicht immer Husten. Husten kann stressbedingt sein, Husten kann durch muskuläre Probleme entstehen, Husten kann durch Haltungsprobleme kommen. Kurzfristig helfen wird es aber vermutlich trotzdem. Dazu noch: Eine neuere Methode ist übrigens das Dry Needling, wo zur Behandlung von Problemen des Bewegungsapparates Triggerpunkte akupunktiert werden, um diese zu lösen. Ich persönlich stehe dem Ganzen aber etwas kritisch gegenüber, denn wenn dir schon einmal jemand auf einen Triggerpunkt gedrückt hat, kann man sich vorstellen wie schmerzhaft erst eine Nadel sein muss. Sowas lässt sich sicherlich nicht jedes Pferd gefallen. Da ich einem Pferd nicht erklären kann, wozu das alles ist, möchte ich natürlich auch nicht unnötige Schmerzen hervorrufen, welche es gegebenenfalls noch nicht mal kommuniziert.

Das ist interessant, da sich beide Ansätze schon sehr voneinander unterscheiden. Wie hast du das denn in deiner Praxis gehandhabt und was denkst du dazu?

Das beste aus beiden Welten

Ich habe eine Mischung aus beiden Ansätzen genutzt. Das machen tatsächlich auch einige Pferdetherapeut:innen. Dabei kombiniert man bei der Akupunktur für Pferde Ansichten aus der TCM mit westlich, symptomatischen Behandlungsansätzen, welche zudem eine wissenschaftliche Grundlage haben. So hat man das beste aus beiden Welten. Der gigantische und hochkomplexe Wissensschatz der TCM, zusammen mit einfacheren Behandlungsansätzen. Für mich passt das einfach am besten zusammen. Ich möchte Pferd und Mensch ganzheitlich sehen, möchte ganzheitlich helfen. Es geht schließlich um ein Lebewesen mit einem eigenen sozialen Umfeld, mit einem ganz individuellen Charakter. Für mich passt da 0815 einfach nicht bzw. es reicht mir nicht. Es reicht mir nicht für mein eigenes Leben, warum sollte es dann in anderen Bereichen ausreichen?

In der Pferdetherapiepraxis hatte es allerdings auch einen praktischen Hintergrund. Denn wenn ich zu einem Pferd fahre und mich vor Ort erstmal 2 Stunden hinsetzen müsste, um alle Informationen für mich sinnhaft aufzubereiten, bevor ich überhaupt behandelt habe, führt das eher zu Unverständnis bei den Besitzer:innen und kaum jemand hat so viel Zeit. So kann ich beides kombinieren, direkt mit einer Behandlung beginnen und später noch in Ruhe detailliert aufarbeiten. In den folgenden Behandlungen kann ich dann Anpassungen zum Beispiel bei der Wahl meiner Akupunkturpunkte leisten. Das ist meiner Ansicht nach der beste Weg für zufriedene Besitzer:innen, ein zufriedenes Pferd und gute Ergebnisse in der Behandlung.

Die Akupunktur in der Forschung

Das ergibt Sinn. Was sagt denn die aktuelle Forschung zur Akupunktur?

In der Forschung wird schon seit einigen Jahren viel über Akupunktur, die Akupunkturpunkte und ihre Wirkungsweise geforscht. Inzwischen weiß man, dass an vielen Akupunkturpunkten Nervenenden an die Oberfläche treten, welche man so natürlich mittels Nadel, Fingerdruck bei der Akupressur oder über Hitze bei der Moxibustion reizt. Nervenleitbahnen senden ständig Signale an das Gehirn oder unabhängig vom Gehirn an bestimmte Körperregionen. So beeinflusst man über das Nervensystem mit der Akupunktur den gesamten Körper. Muskeln, Organe, Hormone, das Mentale, alles ist dabei.

So gibt es inzwischen einige Akupunkturpunkte deren Wirkung für bestimmte Symptome fest etabliert und nachgewiesen ist (zum Beispiel Dickdarm 4 gegen Kopfschmerzen), aber auch einige, für die es schlicht keine sicheren Nachweise gibt.

Hier liegt zudem ein großer Kritikpunkt der Forschung: Dass man eben nur sehr ungenau eine spezifische Wirkung nachweisen kann. Manchmal sogar keine (messbare). Ein ähnliches Problem gibt es auch in der Pflanzenheilkunde. Um eine echte Wirksamkeit nachzuweisen, versucht man in der Forschung meist einen einzelnen Stoff zu isolieren, welcher bei Erkrankungen hilft (schließlich könnte man diesen Stoff dann isolieren und in ein Präparat zum Verkauf umwandeln). Viele Pflanzen wirken aber aufgrund des einzigartigen Zusammenspiels an verschiedenen Inhaltsstoffen. Es ist der Gesamtkomplex, der eine Wirkung erzeugen kann, je nachdem, wie viel Wirkstoff als Inhaltsstoff vorhanden ist. Manche Akupunkturpunkte sind in der TCM nicht zur Einzelanwendung gedacht, sondern in Kombination. Zudem sind alle Körper individuell gebaut und geprägt, allein dadurch können sich wirkweisen ändern. Wie man letztendlich dazu steht, ist jedem selbst überlassen.

Wie du die richtige Pferdetherapeut:in findest

Ich bin immer noch ganz fasziniert von der neuen Betrachtungsweise auf den Körper, die sich dabei auftut. Was braucht man denn für eine Ausbildung in der TCM / Akupunktur für Pferde und wonach sollte man den / die Pferdetherapeut:in auswählen?

Leider gibt es hierzulande nur ein paar wenige Institutionen, die eine ausführliche Ausbildung in der Akupunktur für Pferde anbieten. Oftmals sind es nur ein oder zwei Wochenendkurse zu dem Thema im Zuge einer anderen Ausbildung wie Pferdephysiotherapie oder Tierheilpraktik. Für das reine erlernen der Akupunkturtechniken, also wie man eine Nadel führt, setzt und welche Stichtechniken es gibt, reicht das sicherlich aus, um aber einen kompletten Einblick und gutes Verständnis von der TCM zu entwickeln, ist es viel zu wenig.

Meine Ausbildung war ein Fernstudium über 9 Monate. In der praktischen Zeit haben wir fast ausschließlich über chinesische „Diagnosestellung“ – also das was ich oben beschrieben hatte – gesprochen. Im humanen Bereich umfasst, wie schon erwähnt, eine komplette Ausbildung in der TCM auch mal mehrere Jahre.

Die Top Tipps für dich

Wenn ich nun als Pferdebesitzer:in auf der Suche nach einer / einem Pferdetherapeut:in bin, der / die auch Akupunktur für Pferde anbietet, würde ich schauen, ob die Akupunktur – wenn es mir darauf ankommt – nur als Unterpunkt diverser Behandlungstechniken geführt wird, oder tatsächlich mit zu den Hauptschwerpunkten gehört. Da kann man sich dann sicherer sein, dass sich die Person auch wirklich mit dem Thema befasst hat. Ich finde es immer so schade, wenn ein:e Therapeut:in 3000 Zusatzqualifikationen hat, denn ein echter Profi kann man so einfach nicht sein.

Wichtiger Hinweis noch dazu: Frag bitte vorher nach, wie die Behandlung ablaufen wird. Erwähnt der Pferdetherapeut oder die Pferdetherapeutin, dass sie dich mit den Nadeln im Pferd allein lassen wird, weil sie „von selbst rausfallen müssen“, dann machst du keinen Termin oder jagst sie (vorm Nadeln) vom Hof. Das ist absolut fahrlässig! Denn auch wenn die Nadeln so klein aussehen, wenn die gefressen werden oder einfach irgendwo stecken bleiben kann das ganz Böse enden.

Wann darf Akupunktur beim Pferd nicht angewendet werden?

Wann sollte man denn Akupunktur beim Pferd anwenden und wann sollte man es lieber lassen?

Da es kaum Nebenwirkungen bei der Akupunktur gibt, kann man sie eigentlich immer anwenden. Eine Ausnahme bilden tragende Stuten. Insbesondere tragende Stuten (oder schwangere Menschen) sollte man nicht behandeln, da einige Akupunkturpunkte zum Abort führen oder die Geburt auslösen können. Im Sinne der Geburtshilfe ist es dann natürlich wieder möglich, aber eine vorzeitige Geburt oder den Abgang des Fötus möchte man nun nicht auslösen. Möchte ein:e Besitzer:in dennoch, dass die Stute behandelt wird, sollte man sich als Pferdetherapeut:in vertraglich absichern, sodass man im Fall der Fälle nicht für den entstanden Schaden aufkommen muss. Sowas klärt man am besten mit der Versicherung im Vorhinein ab.

Außerdem fallen so Szenarien wie die Behandlung von Autoimmunerkrankungen und insbesondere bei Krebs weg, da man speziell im letzten Fall ein mögliches Streuen verhindern möchte. Akupunktur regt an, hier dann schnell mal an den falschen Stellen.

Die besten Erfahrungen mit der Akupunktur habe ich übrigens bei der Behandlung von Husten / Equinem Asthma und Hufrehe gemacht.

Akupunktur vs Akupressur – was geht wann?

Wonach wählst du beispielsweise aus, ob du lieber Akupressur oder Akupunktur machst?

Nach Pferdetyp und Besitzer:in. Wenn ich weiß, dass die Besitzer:in Angst vor Nadeln hat, behandel ich das Pferd nicht mit Nadeln, weil sich ihre Angst auf die des Pferdes übertragen kann. Das Pferd soll sich entspannen bei der Behandlung.

Ebenso mit dem Pferd. Hat es schlechte Erfahrungen mit Spritzen beim Tierarzt / ärztin gemacht, nadel ich es nicht. Dafür hätte ich damals gern einen Laser gehabt, da er einfach tiefer ins Gewebe eindringen kann, aber den konnte ich mir schlicht nicht leisten.

Haben aber sowohl Pferd als auch Besitzer:in kein Problem mit Nadeln und sind beide von der ruhigeren Sorte, nutze ich die Akupunktur. Bei hektischeren Pferden oder solche die schnell mal treten, nutze ich die Akupressur , zu meiner eigenen Sicherheit.

Moderne Optionen: Laser und Farblicht

In meiner Ausbildung zur Tierheilpraktikerin Fachbereich Pferd hatte ich auch ein Seminar zur Farblichttherapie. Ein super spannendes Thema. Als Laserersatz habe ich die Farblichtlampe auch hin und wieder genutzt, aber meist nur an oberflächlich gelegeneren Akupunkturpunkten, da man in diesem Feld bisher kaum etwas zur Wirkweise weiß. (Hat in der Behandlung aber immer eine Reaktion erzeugt).

Falls du mehr über Physiotherapie für Pferde lesen möchtest, gelangst du über den Link zum Interview mit Maria.

Ein faszinierendes und komplexes Thema! Vielen Dank für das Interview!

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